Thema: Hanff, Helene: 84, Charing Cross Road So Sep 05, 2010 6:34 am
Mit Nachwort von Rainer Moritz Originaltitel: 84, Charing Cross Road Originalverlag: Grossman, New York Aus dem Englischen von Rainer Moritz Taschenbuch, Broschur, 160 Seiten, 11,8 x 18,7 cm ISBN: 978-3-442-73129-9 Verlag: btb Erscheinungstermin: 01. Februar 2004
Inhalt
Zitat :
Aus dem Amerikanischen von Rainer Moritz. Durch Zufall stößt die amerikanische Bühnenschriftstellerin Helene Hanff Ende der 40er Jahre auf die Adresse eines kleinen Antiquariats in London. Eine neue Quelle für schwer aufzutreibende Bücher? Die Autorin greift zur Feder, ohne zu ahnen, dass diese ersten Zeilen den Beginn einer jahrzehntelangen Brieffreundschaft markieren. Zunächst ist die Korrespondenz zwischen ihr und dem Londoner Buchhändler Frank Doel noch allein von der gemeinsamen Leidenschaft für Bücher geprägt. Frank treibt für Helene rare Buchausgaben auf, man spricht über Autoren, Werke und Buchausstattungen. Doch mit der Zeit werden die Briefe persönlicher. Helene erzählt von ihrem Alltag in New York, ihrer Arbeit und aktuellen Ereignissen. Aus London wiederum erfährt die Amerikanerin, wie knapp die Lebensmittel zu jener Zeit sind, und schickt Care-Pakete an ihre Lieben.
Meine Meinung Bis jetzt habe ich kein schöneres Buch über Bücher gelesen. Es ist wie eine Liebeserklärung an das Buch oder die Literatur überhaupt. Verfilmt als "Zwischen den Zeilen" mit zwei wunderbaren Darstellern: Anne Bancroft und Anthony Hopkins. Seit ich diese Geschichte kenne, ist mein heimlicher Wunsch ein Briefwechsel mit einem Buchhändler oder einer Buchhändlerin Während des Briefwechsels wollte Helene Hanff immer mal nach London fahren und die Buchhandlung besuchen. Leider kam ihr immer etwas dazwischen. Ihre Liebe zu London kommt in dem Buch so zum Ausdruck: "Mein ganzes Leben lang wollte ich nach London. Ich bin in englische Filme gegangen, bloß weil ich Straßen mit solchen Häusern sehen wollte. Wenn ich in dem dunklen Kinosaal saß, wurde der Wunsch, auf einer solchen Straße zu gehen, so heftig, dass er wie Hunger an mir nagte. Manchmal, wenn ich abends zu Hause saß und bei William Hazlitt oder Leigh Hunt eine flüchtige Beschreibung von London las, ließ ich das Buch sinken, weil mich plötzlich eine Sehnsucht überflutete, die wie Heimweh war. Ich wollte London sehen, so wie alte Leute ihre Heimat noch einmal sehen wollen, bevor sie sterben."
Ob sie London sieht? Das erfahren wir in dem Buch "Die Herzogin der Bloomsbury Street".