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 Heine, Heinrich: Die Harzreise

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Heine, Heinrich: Die Harzreise Empty
BeitragThema: Heine, Heinrich: Die Harzreise   Heine, Heinrich: Die Harzreise Icon_minitimeDi Mai 31, 2011 7:10 pm

Broschiert: 96 Seiten
Verlag: Reclam (2003)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783150022214
ISBN-13: 978-3150022214

Klappentext
Zitat :
"Die Stadt Göttingen, berühmt durch ihre Würste und Universität, gehört dem Könige von Hannover und enthält 999 Feuerstellen, diverse Kirchen, eine Entbindungsanstalt, eine Sternwarte, einen Karzer, eine Bibliothek und einen Ratskeller, wo das Bier sehr gut ist" - dies ist der Ausgangspunkt von Heines Harzreise, die viel zu seinem frühen Ruhm beitrug und von Beginn an den ironischen Ton der Respektlosigkeit anschlägt, der Heine so wohltuend vom klassischen und romantischen Epigonentum vieler seiner Zeitgenossen unterscheidet.
Quelle: Buchrücken

Eigene Meinung
In "Die Harzreise" berichtet Heine von seiner Reise durch den Harz, die er im Herbst 1824 unternahm. Seine Wanderung begann in der Stadt Göttingen, in der studierte, und führte ihn über Clausthal, Goslar und den Brocken bis nach Ilsenburg. Vier Wochen lang wanderte Heine durch den Harz. Er begegnete anderen Wanderern und Zeitgenossen über die er sehr ausführlich berichtet, doch auch die Landschaft kommt nicht zu kurz.

Das Werk beginnt mit einem Gedicht, dem eine Beschreibung Göttingens und einiger Personen folgt. Unüberlesbar ist dabei der, man muss schon fast sagen beißende, Sarkasmus, den Heine an den Tag legt. Man erkennt eine gewisse Wut, wie er über einige seiner Professoren und Schriftsteller, die über die Stadt schrieben, sinniert. Grund seiner heftigen Gefühle, ist die Verweisung von der Universität, die er aufgrund einer Duellaffäre verlassen musste. Obwohl er anderen Reisenden anfangs mit einer gewissen Respektlosigkeit gegenübertritt und einen sehr ironischen Ton anschlägt, wo er, meiner Meinung nach seine Grenzen austesten wollte, ist er bald von der Schönheit der Landschaft überwältigt. Die ausführlichen Beschreibungen anderer Menschen, die Heine teilweise sogar mit historischen Persönlichkeiten vergleicht, weichen beeindruckenden Landschaftsbeschreibungen, die er zwischendurch sogar in Gedichte fasst. Man erkennt wie eine Last von ihm abfällt, die ihn vorher bedrückte.
Es fehlen auch nicht die Frauen in "Die Harzreise", besonders angetan hat es ihm eine junge Dame, die er bei seinem Aufenthalt in einem Gasthaus auf dem Brocken kennenlernt. Dort begegnet er auch weiteren Studenten, die sich in den Semesterferien auf Reise begaben. Hier verfällt Heine wieder intensiven Beschreibungen seiner Mitmenschen, die mich letztendlich etwas gelangweilt haben. Als Heine seine Wanderung aber gen Ilsenburg fortsetzt, taucht man wieder völlig in den Reisebericht ein und träumt von dem wunderschönen Harz. Der Ilse, ein See im gleichnamigen Tal, widmet der Schriftsteller sogar ein weiteres Gedicht mit einer Tiefsinnigkeit in den Worten, die den Leser einfach nur überwältigt.

Ein Abstecher nach Weimar, wo Heine Goethe trifft, ist ebenfalls beschrieben, doch von dort kehrt der Student sehr enttäuscht zurück. Goethe's Person spiegelt nichts, was seine Werke so einzigartig macht, wider und die beiden haben sich nur wenig zu sagen.

Überrascht hat mich die Erkenntnis, dass Heinrich Heine Jude war. Verständlich, dass Heine dies verbergen wollte, da Juden zu seiner Zeit (und auch später noch) gesellschaftlich weniger angesehen waren. Deshalb offenbart sich der Schriftsteller auch in "Die Harzreise" nur nach und nach.

Ein ziemlich großer Kritikpunkt an dem Werk sind für mich die vielen Fremdwörter. Da Heine ja studiert hat, wollte er dies wahrscheinlich zur Geltung bringen, was ja auch in Ordnung ist, aber mir was es zu viel des Guten. Nach einigen Seiten war ich es leid, ständig im Fremdwörterlexikon nachzuschlagen und die meisten Wörter ließen sich auch nicht aus dem Zusammenhang ableiten. Vielleicht werde ich es noch nachholen, denn leider wurden diese Wörter auch nicht unter den Anmerkungen erklärt.

Ansonsten haben mir der Schreibstil und die Sprache sehr gut gefallen. Die Gedichte fügen sich sehr schön in den Lauftext ein und vor allem die wundervollen Landschaftsbeschreibungen sind unübertrefflich!

3 Sterne
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