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 Kuhn, Krystyna: Engelshaar

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Ramones
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Kuhn, Krystyna: Engelshaar Empty
BeitragThema: Kuhn, Krystyna: Engelshaar   Kuhn, Krystyna: Engelshaar Icon_minitimeFr Aug 03, 2012 2:14 am

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch; Auflage: 2 (Oktober 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492247369
ISBN-13: 978-3492247368

Klappentext
Zitat :
Es ist eine ganz normale Krise, redet die Frankfurter Polizeipsychologin Hannah sich ein, wie viele Ehepaare sie durchmachen. Und dass sie mit ihrem Sohn Ben kaum noch klarkommt, ist auch kein Wunder, schließlich steckt er mitten in der Pubertät. Dabei hatte Hannah sich nach ihrem letzten nervenaufreibenden Fall extra drei Monate beurlauben lassen, um sich endlich wieder einmal ganz um ihre Familie und um sich selbst kümmern zu können. Doch gleich der erste Job nach ihrer Rückkehr bringt sie an ihre Grenzen: ein ertränktes Aussiedler-Mädchen, sorgfältig gekämmt, angekleidet und mit viel Liebe rituell aufgebahrt - zu wenig Anhaltspunkte für ein schlüssiges Täterprofil. Als auch noch die beste Freundin der Toten spurlos verschwindet, läuft Hannah die Zeit davon...
Quelle: Buchrücken

Den Einstieg in das neue Team hat sich Polizeipsychologin Hannah Roosen ganz anders vorgestellt. Noch immer verfolgt sie ihr letzter Fall, der ein tragisches Ende nahm. Auch Jelena Epps Leben endete auf dramatische Weise. Das junge, schwangere Mädchen wurde ertränkt und anschließend liebevoll rituell aufgebahrt. Die Ermittler sind sich sicher, dass der Täter aus Jelenas näherem Umfeld stammen muss, doch weitere Anhaltspunkte fehlen. Steckt hinter ihrem Tod die russische Gang ihres kriminellen Freundes? Oder haben gar die Eltern, die der streng religiösen Gemeinschaft der Mennoniten angehören und Jelena aus der Gemeinschaft ausgestoßen haben, etwas mit dem Tod ihrer Tochter zu tun? Bei der Befragung beider Gruppen stoßen die Ermittler auf eisernes Schweigen. Einzig die beste Freundin des Opfers könnte den Beamten weiterhelfen, doch diese ist spurlos verschwunden. Eine verzweifelte Suche nach dem Mädchen beginnt, das womöglich in großer Gefahr schwebt. Dafür vernachlässigt Hannah Roosen sogar ihr Privatleben und ihre Familie und bringt sich am Ende sogar selbst in Lebensgefahr...

Krystyna Kuhns Kriminalroman ist im Aussiedler-Milieu angesiedelt. Der Leser erhält dadurch sehr gute Einblicke in die Strukturen von russischen Jugendgangs und in die Gemeinschaft der Mennoniten, deren geschichtlichen Hintergründe auch nicht zu kurz kommen. Bei den Mennoniten handelt es sich um eine christliche Gemeinschaft, die streng nach der Bibel lebt und Gewalt strikt ablehnt. Die Autorin zeigt auf, welche Konflikte zwischen verschiedenen Kulturen entstehen. Auf der einen Seite sollen sich Menschen mit Migrationshintergrund den Sitten des "neuen" Landes anpassen, doch gleichzeitig wollen sie an ihrer eigenen Kultur festhalten und suchen hauptsächlich den Kontakt zu Gleichgesinnten, wodurch eine Eingliederung dieser Menschen erschwert wird. Indirekt enthält das Buch sogar Vorschläge wie man dieser Gruppenbildung und Abkapselung der Einwanderer entgegenwirken kann. Aber es gibt auch Ausnahmen, Menschen, die ihren Traum verwirklichen wollen, sogar auf die Gefahr hin aus ihrer Gemeinschaft verstoßen zu werden. Dies wir anhand der drei Jugendlichen Johannes Klaasen, seiner Schwester Marina und Jelena Epp verdeutlicht.

Auch die privaten Probleme der Ermittler kommen nicht zu kurz, z. B. Ron, der seine Launen an den Mitarbeitern auslässt und die Protagonistin Hannah Roosen, der ihr letzter Fall noch tief in den Knochen steckt und sie deshalb den Tod eines weiteren Mädchens mit allen Mitteln zu verhindern versucht. Richtig sympathisch wurde mir leider keiner der Charaktere. Am ehesten konnte ich mich noch mit Marina anfreunden, die zwischen ihrer Familie und der Gemeinschaft und der Verwirklichung ihres Traums hin und her gerissen ist.

Der größte Kritikpunkt an "Engelshaar" ist für mich der Schreibstil. Die vielen kurzen Sätze lesen sich abgehackt und haben den Lesefluss dadurch teilweise schon sehr gehemmt. Von der Spannung her hält sich das Ganze in Grenzen. Kleinere Höhepunkte zwischendurch regen zum Weiterlesen an und der Showdown hat mich dann aber doch noch mitgerissen.

"Engelshaar" ist ein Krimi, der weniger durch kriminalistische Elemente überzeugt, aber ein wichtiges gegenwärtiges Thema behandelt und trotz meiner Kritikpunkte von Potential der Autorin zeugt!

3,5 Sterne
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