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 Horváth, Ödön von: Jugend ohne Gott

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Miba
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BeitragThema: Horváth, Ödön von: Jugend ohne Gott   Horváth, Ödön von: Jugend ohne Gott Icon_minitimeSa Jul 17, 2010 3:25 am

Taschenbuch: 194 Seiten
Verlag: Reclam, Philipp, jun. GmbH, Verlag (4. Februar 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3150186129
ISBN-13: 978-3150186121

Klappentext
Zitat :
Der Roman um einen Lehrer, der an seinen mit nationalsozialistischem Gedankengut infizierten Schülern verzweifelt, selbst aber Schuld auf sich lädt, gehört zu den größten Erfolgen Horváths und ist inzwischen auch zum Klassiker im Schulunterricht geworden. Grund dafür ist die Form der Kriminalgeschichte, die kurzen, eindrücklichen Kapitel und Szenen, die lebendigen Dialoge - und vor allem die faschismuskritische Tendenz des Textes.
Quelle: Buchrücken



Zuletzt von Ramones am Do Aug 04, 2011 4:16 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Klappentext der Reclam-Ausgabe eingefügt)
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BeitragThema: Re: Horváth, Ödön von: Jugend ohne Gott   Horváth, Ödön von: Jugend ohne Gott Icon_minitimeSa Jul 17, 2010 3:31 am

Es ist wohl ein "brillianter Klassiker",aber ich kann damit nicht soviel anfangen No ,was mehr am Schreibstil liegt als an der Thematik.Interessant ist es schon und eigentlich auch spannend.
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Kerst2607
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BeitragThema: Re: Horváth, Ödön von: Jugend ohne Gott   Horváth, Ödön von: Jugend ohne Gott Icon_minitimeSa Jul 17, 2010 8:26 am

Ich finde es immer wahnsinn, dass ihr solche Bücher ließt.
Ich bewunder das total.
Es ist mir noch nie passiert, dass ich mir gedacht hab: "Jetzt geh ich in nen Buchladen und hol mir nen Klassiker"

Weiß nicht woran das liegt, aber wahrscheinlich an der Abschreckung durch die Schule
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BeitragThema: Re: Horváth, Ödön von: Jugend ohne Gott   Horváth, Ödön von: Jugend ohne Gott Icon_minitimeMo Aug 08, 2011 2:44 am

Ein 34-jähriger Lehrer unterrichtet zur Zeit des Dritten Reiches eine Klasse am Gymnasium. Er versucht ihnen moralische Werte zu vermitteln, dass Neger auch Menschen sind, doch diese Aussage kostet ihn fast seine Stelle und er muss erkennen, dass die Buben überzeugte Anhänger der Hitler-Jugend sind. Von da an ist der Lehrer den Schülern ein Dorn im Auge. Einige Tage nach diesem Vorfall begibt sich die Klasse in ein Zeltlager um dort vorab militärische Kenntnisse zu erwerben und die Jugendlichen auf den Krieg vorzubereiten. Dabei geschieht ein Mord am Schüler N. Sofort fällt der Verdacht auf Z, da dieser mit N ständig im Streit lag. Es kommt zum Prozess, wobei auch noch ein Mädchen namens Eva angeklagt wird. Der Lehrer tritt als Zeuge auf und gerät zusehends in Gewissenskonflikte, denn auch er hat eine Schuld auf sich geladen. Was ist richtig und was ist falsch? Sagt man die Wahrheit oder eine Lüge um sich selbst zu schützen, aber andere in ein Unglück zu stürzen? Und er stellt sich die Frage nach Gott...

Ödön von Horváth's Roman "Jugend ohne Gott" liest sich fast wie ein Krimi, doch besonderes Augenmerk ist die Entwicklung der Hauptperson, des Lehrers und dessen Kritik an der Gesellschaft. Das Ganze ist in einer einfachen, aber ausdrucksstarken und bildhaften Sprache verfasst.

Genau wie Ödön von Horváth selbst, lehnt seine Hauptperson, der namenlose Lehrer, die Gesellschaft und das Gedankengut des nationalsozialistischen Regimes ab - kein Wunder, dass "Jugend ohne Gott" im Dritten Reich auf dem Index der verbotenen Bücher stand - trotzdem passt er sich an. Als der Lehrer im Zeltlager einen folgeschweren Fehler begeht und große Schuld auf sich lädt, bekennt er sich zunächst nicht zur Wahrheit. Erst sein alter Freund Julius Cäsar bringt ihn auf den richtigen Weg, indem sie sich in die Jugendlichen hineinversetzen, die ohne selbstständiges Denken der Propaganda in den Medien Glauben schenken. Dadurch würden ihre Augen leer und kalt, wie die eines Fisches. Im Gesprächen mit einem Pfarrer gewinnt der Lehrer langsam den Glauben an Gott zurück, den er im Ersten Weltkrieg verlor. Dies bringt ihn letztendlich dazu vor Gericht die Wahrheit auszusagen trotz der Gewissheit, die Konsequenzen dafür tragen zu müssen.

Das Wort "Gott" setzt Horváth gezielt als Synonym ein und kann z. B. auch für Moral, Gewissen und Wahrheit stehen. Dadurch wird klar, dass nicht Gott allein für das Schicksal verantwortlich ist, sondern die Menschen selbst einen großen Teil dazu beitragen.
Demnach hat dieser Roman keinesfalls an Aktualität verloren. Unerwähnt bleiben sollen deshalb auch nicht Straftaten aus Eifersucht, Gewalt unter Jugendlichen und Menschen, die aufgrund selbstständigen Denkens verachtet und misshandelt werden - Dinge, von denen täglich in den Medien berichtet wird und den Verfall moralischer Werte bezeugen.

Manche werden durch den Titel, die Erwähnung von Gott, vielleicht abgeschreckt werden, doch Ödön von Horváth's Werk "Jugend ohne Gott" ist äußerst empfehlenswert! Es berührt den Leser und bringt ihn zum Nachdenken!
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