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 Weigand, Sabine: Die Seelen im Feuer

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BeitragThema: Weigand, Sabine: Die Seelen im Feuer   Weigand, Sabine: Die Seelen im Feuer Icon_minitimeSo Jan 02, 2011 2:39 am

Klappentext
Zitat :
Mit der jungen Apothekertochter Johanna schauen wir in eine Welt, in der der Hexenglaube Wirklichkeit ist. Wie viele andere wird sie verdächtigt, mit Zauberei zu tun zu haben. Sie schwebt in höchster Gefahr. Gelingt ihr die Flucht ins weltoffene Amsterdam? Bekommen die Bürger von Bamberg Hilfe bei Kaiser und Papst, um das Brennen zu beenden?
Packend und historisch genau beschwört Sabine Weigand das Schicksal einer jungen Frau zur Zeit der Hexenverfolgung in Deutschland herauf.

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BeitragThema: Re: Weigand, Sabine: Die Seelen im Feuer   Weigand, Sabine: Die Seelen im Feuer Icon_minitimeSo Jan 02, 2011 3:51 am

Alles beginnt 1626 mit einer Spinnerei aus der Fantasie eines kleinen Jungen und es endet 1632 mit einer fast entvölkerten Stadt mit menschenleeren Straßen und leer stehenden Häusern. Die Stimmung gleicht der auf einem Friedhof. Es ist Fürstbischof Dornheim, der zusammen mit seinem Weihbischof Förner für den Hexenwahn und die massenhaften Hexenverbrennungen in diesen Jahren verantwortlich ist. Was aus religiösen Motiven begonnen hat schlägt um in ein Massenmorden gerade an den reicheren Bürger Bambergs, deren Vermögen Geld in die Taschen des Fürstbischofs und seiner Hexen-Komission spült.
Ein Buch, das unter die Haut geht! Packend erzählt Sabine Weigand die Geschichte der Hexenverbrennungen zu Bamberg. Es reißt einem in die Ereignisse regelrecht hinein und es bleibt einem nichts anderes übrig, sich die Qualen der Angeklagten auch nur ansatzweise vorzustellen... Nicht selten waren die Gliedmaßen der vermeintlichen "Hexen" eine "einzige blutige Masse", ein Märtyrium, das sie bei jeder Folterung zu durchleben hatten. Die Autorin hat historische Briefe und Berichte in ihre Geschichte mit einbezogen, die durch die damalige Schreibweise zwar etwas schwieriger zu lesen sind, aber das Buch, trotz der hinzugefügten Liebesgeschichte, noch realer wirken lässt. Eigentlich gleicht das Buch schon mehr einem sehr gut recherchiertem Sachbuch, als einem Roman.
Der Autorin ist es gelungen die wichtigsten Aspekte dieses Themas heraus zu arbeiten und perfekt in Szene zu setzen. Dazu gehören der Abglaube der Menschen, die damalige Rolle der Frau, die als minderwertiges, weniger glaubensfähiges, verführerisches und lüsterndes Wesen dargestellt wird und somit dem Teufel leichter zum Opfer fällt. Die juristischen Aspekte und Folterungen werden gut beschrieben, ebenso die Beweggründe für Denunzierungen, da viele wohlhabende und einflussreiche Bürger hingerichtet wurden um ihren Einfluss zu unterbinden und das Vermögen einzukassieren. Demnach fielen nicht nur Frauen, wie oft dargestellt, insbesondere Hebammen und Kräuterweiber dem Hexenwahn zum Opfer, sondern es konnte jeden treffen. Den Angeklagten wurden unter Folter Namen entlockt oder vorgegeben, die diese dann wahllos bestätigten, nur um den grausamen Schmerzen zu entkommen. Dadurch kam überhaupt die massenhafte Ausbreitung der Hexenverfolgung zustande.
Im Nachwort erklärt die Autorin sehr gut, was sie bewogen hat dieses Buch zu schreiben, sie gibt Einblick in ihre Quellen und beschreibt ihre Gedanken zu diesem Thema. All dies lässt das vorher gelesene in einem ganz anderen Licht erscheinen. Dachte man zuvor noch, wie konnten Menschen nur so einen Wahn entwickeln und anderen solche Grausamkeiten antun, so ist die Antwort im Nachhinein darauf eigentlich ganz einfach: Die Menschen wussten es damals einfach nicht besser! Wie konnte auch ein solch gütiger Gott, von dem die Priester predigten, die Ernte durch Hagel vernichten, dass Mensch und Tier an Hunger sterben mussten oder an nicht erklärlichen bzw. bis dahin unbekannten Krankheiten? Oder wie konnte ein Kind missgestaltet zur Welt kommen? Durch die immer fortschreitende Forschung können wir uns solche Dinge leicht erklären, aber im Mittelalter gab es sowas einfach nicht. Im Grunde kann man den Menschen damals nichts vorwerfen, außer die Macht- und Geldgier.
Für mich ist es ein spannendes, historisch genau recherchiertes Zeugnis der Zeit der Hexenverbrennungen, ein Roman auf hohem Niveau!

5 Sterne
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