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 Schiller, Friedrich: Maria Stuart

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Schiller, Friedrich: Maria Stuart Empty
BeitragThema: Schiller, Friedrich: Maria Stuart   Schiller, Friedrich: Maria Stuart Icon_minitimeSo Feb 20, 2011 8:35 pm

Inhalt:
Zitat :
Im Jahre 1568 wird Maria Stuart, Königin von Schottland, wegen der Ermordung ihres Gatten aus dem Land verjagt und flieht nach England. Sie erhofft sich Schutz bei Elisabeth I., der englischen Königin. Die aber muss um ihre Krone fürchten, da Maria selber Ansprüche darauf hat. Deshalb lässt Elisabeth sie gefangennehmen und in einem Schloss internieren. Die Handlung des Stücks setzt 19 Jahre später, 1587, drei Tage vor Marias Hinrichtung ein.

Betört durch die Schönheit Maria Stuarts hatten immer wieder junge Männer Versuche unternommen, die Schottin zu befreien. Auch der junge Mortimer, der den Auftrag der Königin, die Gefangene umzubringen, nur zum Schein annimmt, möchte die Eingekerkerte retten. Er weiht den Grafen von Leicester in seinen Plan ein, der selbst Maria liebt, aber Liebhaber der Elisabeth ist. In seinem Dilemma arrangiert dieser ein Treffen der Königinnen, bei dem Maria das Herz ihrer Rivalin rühren soll.

Als dieses zustande kommt, versucht Elisabeth, die flehende Maria tiefer zu demütigen, wirft ihr Heuchelei und am Ende vor, all ihre Männer ins Jenseits befördert zu haben. Darauf reagiert Maria am Ende mit Stolz und bezichtigt Elisabeth desgleichen der Heuchelei, nämlich, mit ihrem übertriebenen Tugendgebaren (als „jungfräuliche Königin“) ihre niedere Herkunft nicht verschleiern zu können. Der Versöhnungsversuch macht also alles noch schlimmer.

Spoiler:

Quelle: Wikipedia

Meine Meinung:
Schiller beschreibt während des ganzen Dramas die Gefühle, zwischen denen die beiden Frauen hin und her gerissen sind, sehr gut. Man kann sich richtig in sie hineinversetzen.
Von Anfang an ist eigentlich klar, dass das Todesurteil der Maria Stuart feststeht und nur noch durch Elisabeths Unterschrift abgesegnet werden muss. Diese ist aber aufgrund der verwandschaftlichen Verhältnisse unschlüssig, obwohl sie Maria nur Hass entgegen bringen kann. Elisabeth wird von beiden Seiten bedrängt. Heimliche Verbündete der Maria beschwören sie Gnade walten zu lassen, andererseits sollte das Urteil so schnell wie möglich vollstreckt werden. Es werden bereits Fluchtpläne für Maria geschmiedet und die anschließende Übernahme von Englands Thron.
Dazu wird es allerdings nie kommen, denn bei einem Treffen der beiden Königinnen, organisiert von Graf Leicester, der in beide Frauen verliebt ist, eskaliert die Situation. Eigentlich wollte Maria Elisabeths Herz erweichen und Gnade erflehen, doch es kommt zu einem Wortgefecht und sie gehen im Streit auseinander. Dies ist der Höhepunkt in Schillers Werk, da Maria praktisch selbst ihr Schicksal endgültig besiegelt hat.
Es folgen weitere Intrigen. Elisabeth wird nun sogar vom Volk unter Druck gesetzt und unterschreibt schließlich das Urteil. Noch immer etwas unschlüssig bittet sie einen Berater, mit der Vollstreckung noch zu warten, doch das Papier gerät in die Hände eines weiteren Beraters, der sogleich die Hinrichtung befehligt.
Spoiler:
Obwohl sich Schiller hauptsächlich auf die beiden Königinnen konzentriert, deren Stärken und Schwächen aufzeigt, kommen auch die Nebencharaktere nicht zu kurz. Immer wieder werfen sich Fragen auf, wenn aus angeblichen Feinden Marias plötzlich Verehrer werden, die sogar für sie in den Tod gehen. Im Mittelpunkt stehen aber immer die Gewissenskonflikte der Hauptpersonen.
Maria Stuart ging sozusagen als "unbeschriebenes Blatt", welche den Märtyrer-Tod wählte in die Geschichte ein, doch hier wird von Schiller nichts verschönert und beschreibt sie als eine Frau mit menschlichen Schwächen, die so manche Sünde auf sich geladen hat. Dies hat mir am meisten gefallen!
Die Sprache des 18. Jahrhunderts war an manchen Stellen nicht gerade leicht zu verstehen, dennoch war es für mich ein spannendes, kurzweiliges Lesevergnügen, basierend auf interessanten, historischen Tatsachen.

4,5 Sterne
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