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 Schiller, Friedrich: Kabale und Liebe

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Schiller, Friedrich: Kabale und Liebe Empty
BeitragThema: Schiller, Friedrich: Kabale und Liebe   Schiller, Friedrich: Kabale und Liebe Icon_minitimeSo Jul 03, 2011 10:10 pm

Taschenbuch: 120 Seiten
Verlag: Hamburger Lesehefte Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3872910604
ISBN-13: 978-3872910608

Kurzbeschreibung
Zitat :
Die tragische Heldin des Stückes ist, wie die ursprüngliche Titelfassung zeigt, Luise Millerin. Sie und ihr Vater stehen als Vertreter des Bürgertums der Feudalschicht gegenüber. Luise Millerin und Ferdinand von Walter, der Sohn des Präsidenten am Hofe, vermögen nicht, diese Schranken zu durchbrechen, obwohl sie einander lieben. Mit Hilfe vertauschter Briefe wird ihre Liebe erschüttert, die sie erst wiederfinden, als sie in ihrer Todesstunde den Betrug durchschauen können. Dadurch wird aus dem Tendenzdrarna eine echte Tragödie. Ausser der Entstehungsgeschichte enthält das Nachwort "einige Daten zur Geschichte der bürgerlichen Tragödie". Umfangreiche Anmerkungen helfen dem Leser.
Quelle: weltbild.de

Eigene Meinung:
Ferdinand von Walter, ein junger Adelssohn, hat sich in die schöne Luise Miller, Tochter des Stadtmusikanten, verliebt. Aufgrund des Standesunterschieds darf diese Beziehung aber nicht sein und so schmiedet Ferdinands Vater, der Präsident, und einige Verbündete eine Intrige um einen Keil zwischen das Paar zu treiben.
Luise wäre eigentlich dem Sekretär Wurm versprochen und Ferdinand sollte Lady Milford heiraten, doch beide wehren sich gegen die arrangierten Ehen.
Wurm, gekränkt über die Zurückweisung, mischt in den Plänen des Präsidenten kräftig mit. Luises Vater wird gefangen genommen und dieser versucht ihr einzureden, sie könne ihn nur retten, indem sie einen gefälschten Liebesbrief an Hofmarschall Kalb schreibe. Obwohl ihr klar ist, dass sie damit die Beziehung zu Ferdinand aufs Spiel setzt, siegt die Liebe zu ihrem Vater und der Brief wird abgeschickt. Der Sohn des Präsidenten finden ihn und ist von Luises Untreue überzeugt. Der Präsident glaubt, endlich mit seiner Kabale erfolgreich gewesen zu sein, doch dann nimmt alles eine unerwartete Wendung und endet in einer Tragödie.

Mein erster Gedanke nachdem ich Schillers "Kabale und Liebe" gelesen hatte, war, "Romeo und Julia" lässt grüßen, doch Shakespeare konnte mich dabei mehr überzeugen. Die Figur des Ferdinand wirkte auf mich zu oberflächlich und die Beteuerung seiner Gefühle zu Luise war nicht ganz glaubwürdig, zumal er recht schnell zu beeinflussen ist. Die Rolle des Bürgertums, dargestellt von der Musikerfamilie Miller, finde ich recht gut gelungen. Der Vater und Luise versuchen gegen den Adel aufzubegehren, schaffen es aber nicht. Diese Situation und die Standesunterschiede bringt Schiller sehr gut zur Geltung. Überhaupt erhält man lebendige Einblicke in die Lebenssituation im 18. Jahrhundert, die sozialen Konflikte und die Macht der höheren Bevölkerung.
Es war auch mal von Menschenhandel oder so ähnlich die Rede, doch das habe ich nicht richtig verstanden, da das Stück nicht einfach zu lesen ist.
Hilfreich sind dabei die Anmerkungen am Schluss in der Ausgabe des Hamburger Lesehefts Nr. 61, die sich als Interpretationshilfe eignen. Hundertprozentige Aufklärung schaffen diese leider trotzdem nicht, da teilweise bei verschiedenen Textausschnitten auf andere Werke Schillers oder gar anderer Schriftsteller verwiesen wird, die ich (noch) nicht kenne.

Sehr enttäuscht hat mich das Nachwort, denn wider meines Erwartens wird überhaupt nicht auf den Inhalt von "Kabale und Liebe" eingegangen. Es enthält hingegen fast ausschließlich Vergleiche mit anderen Werken von Schriftstellern, die Schiller scheinbar als Anregung für seine Tragödie dienten.

Um einiges aufschlussreicher und interessanter ist da die Zeittafel, die die wichtigsten Stationen in Schillers Leben beschreibt. Es trägt sogar mehr zum Verständnis bei als das Nachwort, so war es damals nicht üblich, bürgerliche Personen im Mittelpunkt stehen zu lassen und die Schattenseiten des Adels hervorzuheben. Außerdem waren Theateraufführungen der höheren Bevölkerungsschicht vorbehalten, doch Schiller wagte den Schritt, auch das Bürgertum für Theater zu gewinnen und hatte damit sogar sehr großen Erfolg.

Im Großen und Ganzen war für mich Schillers Lebenslauf das Highlight an dem Buch! Die Tragödie selbst ist vom sprachlichen her etwas schwer verständlich und die Liebesgeschichte zwischen Ferdinand und Luise konnte mich nicht ganz überzeugen.

3 Sterne
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