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 Makkai, Rebecca: Ausgeliehen

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Makkai, Rebecca: Ausgeliehen Empty
BeitragThema: Makkai, Rebecca: Ausgeliehen   Makkai, Rebecca: Ausgeliehen Icon_minitimeFr Okt 21, 2011 4:28 am

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Ullstein Hardcover (10. Oktober 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3550088485
ISBN-13: 978-3550088483
Originaltitel: The Borrower

Klappentext
Zitat :
Ein ungleiches Paar begibt sich auf eine Abenteuerreise quer durch die USA. Die junge Bibliothekarin Lucy Hull und der 10-jährige Ian ziehen dabei eine lesehungrige Spur von Nabokovs Humbert Humbert zu Alice im Wunderland, von Huckleberry Finn zum Fänger im Roggen. Eine ebenso kluge wie bezaubernde Liebeserklärung an das Lesen.
Quelle: Buchrücken

Eigene Meinung
Lucy Hull ist Bibliothekarin aus Leidenschaft. Sie liebt das Lesen und gibt anderen Menschen gerne Buchempfehlungen. Zu ihren besten "Kunden" gehört der zehnjährige Ian Drake, der jeden Tag in der Bibliothek von Hannibal erscheint und sich von Lucy beraten lässt. Nur leider gestattet ihm seine Mutter nur bestimmte Bücher zu lesen. Die junge Bibliothekarin ist darüber empört und hilft Ian seinen Lesestoff an der herrischen und tief religiösen Mutter vorbei zu schmuggeln. Als Lucy eines Morgens zu Arbeit kommt, entdeckt sie den zehnjährigen Jungen campierend zwischen den Bücherregalen. Pflichtbewusst will sie den Ausreißer nach Hause bringen, doch Ian verfolgt einen ganz anderen Plan. Geschickt lotst er Lucy mitten hinein in eine Reise quer durch die USA. Doch wieso läuft Ian vor seinen Eltern davon? Und warum überlässt Lucy einem kleinen Jungen das Kommando? Befindet sich hier wirklich nur Ian auf der Flucht?

Der Roman "Ausgeliehen" von Rebecca Makkai ist in einer leicht verständlichen Sprache verfasst und trotzdem schafft es die Autorin, dass einen die Worte förmlich anspringen - zumindest am Anfang. Es hat Spaß gemacht in Lucys Alltag einzutauchen, wenn sie Kindern vorliest und ihnen Tipps gibt. Sehr beeindruckt bin ich von Ian, der für sein Alter einen sehr ausgewählten und reifen Lesegeschmack hat. Man konnte die Liebe zu den Büchern, die die beiden teilen, richtig spüren! Irritierend fand ich nur die Aussage, dass Ian schwul sein soll. Wie kann man so etwas von einem Kind behaupten, das sich mitten in seiner Entwicklung befindet? Zum Glück verliert sich das im Hauptteil wieder.

So gut das Buch begonnen hat, kurz nach Beginn der Reise quer durch die USA flacht die Geschichte viel zu sehr ab! Von Büchern war nur noch selten die Rede, die meiste Zeit wird man Zeuge von Lucys Gewissenskonflikten und Ians wechselnden Launen. Obwohl sich die junge Bibliothekarin durchaus bewusst ist, dass man sie wegen Kindesentführung belangen könnte und sie ständig von Angst begleitet wird, fügt sie sich stets Ians Willen. Ihre Handlungen waren für mich einfach nicht nachvollziehbar. Kleinere Highlights zwischendurch waren da eher die Details über Lucys Familiengeschichte, wenn sie die Wahrheit über ihren russischen Vater erfährt. Ansonsten plätschert das Geschehen vor sich hin, geprägt von langen Autofahrten, kurzen Zwischenstopps und Nächten in verschiedenen Motels. Nach einigen Tagen beschließt Ian zu seinen Eltern zurück zu kehren, alleine, um Lucy nicht in Gefahr zu bringen. Lucy selbst ist unschlüssig, wie ihr Leben danach weiter verlaufen soll. Sie gönnt sich eine Auszeit um das Erlebte zu verarbeiten und eine Entscheidung zu treffen. Ob sie damit allerdings glücklich werden wird, wage ich zu bezweifeln...

Obwohl ich vom Ausgang der Geschichte nicht so begeistert bin, zeigt die Autorin am Schluss ihr ganzes Können und übertrifft sogar noch den Anfang! Das Ende wird der beschriebenen Liebeserklärung im Klappentext auf jeden Fall gerecht!

Zum Abschluss habe ich aber noch einen Kritikpunkt was Rebecca Makkais Charaktere betrifft. Mir persönlich sind sie nämlich einfach zu farblos. Zu Lucy konnte ich keine Verbindung aufbauen, da ihre Handlungen unreif wirkten und ihrem Charakter konnte man nicht viel entnehmen. Ian war mir anfangs sympathisch, doch dann wurde er sehr launisch. Er ist eben doch ein Junge von gerade mal zehn Jahren. Außerdem fand ich seine angebliche Homosexualität fehl am Platz. Über die restlichen Charaktere gibt es nicht viel zu sagen, da man sehr wenig über sie erfährt.

Meiner Meinung nach hält der Roman nicht das, was der Klappentext verspricht! Die "ebenso kluge wie bezaubernde Liebeserklärung" wurde am Anfang und am Schluss sehr gut umgesetzt, doch von einer abenteuerlichen Reise kann nicht die Rede sein. Zwei Drittel des Buches handeln hauptsächlich von Autofahrten und Lucys Gedankengängen, die nicht so recht weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Ich hätte mir von "Ausgeliehen" schon etwas mehr erwartet!

3 Sterne
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