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 Kastner, Jörg: Engelspapst

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Kastner, Jörg: Engelspapst Empty
BeitragThema: Kastner, Jörg: Engelspapst   Kastner, Jörg: Engelspapst Icon_minitimeFr Jun 08, 2012 10:24 am

Taschenbuch: 640 Seiten
Verlag: Droemer Knaur (1. Februar 2002)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426619067

Klappentext
Zitat :
Entsetzen lastet auf den Dächern und Kuppeln der Ewigen Stadt. Ein mysteriöses Verbrechen ist geschehen. Zusammen mit der römischen Journalistin Elena sucht der Schweizergardist Alexander Rosin einen Mord aufzuklären, dessen Motive offensichtlich weit in das uralte Labyrinth der Kirche zurückreichen. Ein sagenumwobender Smaragd führt die beiden auf die Spur eines jahrhundertealten Komplotts, bei dem die Zukunft der Kirche auf dem Spiel steht.
Quelle: Buchrücken

Der Kommandant der Schweizergarde Oberst Heinrich Rosin und seine Frau werden ermordet aufgefunden. Der angebliche Mörder hat sich anschließend gleich selbst gerichtet. Für die zuständigen Beamten ist der Fall klar und gilt schnellstens als abgeschlossen. Das macht Alexander, Adjutant der Schweizergarde und Neffe des Ermordeten, stutzig, denn seiner Ansicht nach gibt es viel zu viele Ungereimtheiten. Als ihm Heinrich Rosins ehemaliger Beichtvater ein Buch überreicht, das die Ereignisse des Sacco di Roma im Jahre 1527 beschreibt und die geheime Mission seines Ur-Ahns Albert Rosin, ist dem jungen Adjutanten klar, dass mehr hinter den Morden an seinem Onkel und seiner Tante stecken muss. Alexander stellt auf eigene Faust Nachforschungen an. In der römischen Journalistin Elena Vida findet er eine Verbündete, die ihn gleichzeitig auf die Spur des mysteriösen Ordens Totus Tuus bringt. Immer mehr Menschen sterben und man trachtet auch nach Alexanders Leben. Was haben die Ereignisse mit dem neu gewählten Papst zu tun? Und was hat es mit dem geheimnisvollen Smaragd auf sich, von dem in Albert Rosins Bericht die Rede ist?

Der Roman beginnt zunächst recht gemächlich mit der Wahl eines neuen Papstes. Dann wird der Mord an Heinrich Rosin bekannt und langsam, aber sicher beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Sein Neffe Alexander, der zu viele Widersprüche entdeckt, muss um sein Leben fürchten, denn seine Familie hütet seit Generationen ein Geheimnis, das bei Bekanntwerden die Kirche bis in ihre Grundfeste erschüttern würde. Alexander steht zwischen den Fronten und muss sich für eine Seite entscheiden. Zwischen den gegenwärtigen Ereignissen erhält der Leser einen Einblick in Albert Rosins Bericht von 1527. Zunächst kann man mit dem Inhalt nicht viel anfangen, erst im weiteren Verlauf werden die Bruchstücke zu einem Ganzen zusammengesetzt und man kommt einem unglaublichen Geheimnis auf die Spur.

Bis zur ersten Hälfte hält sich die Spannung in Grenzen. Man möchte schon wissen, wie es weitergeht, es ist aber nicht so, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen könnte. Richtig spannend wird es allerdings als Elena Alexander über ihre Vergangenheit aufklärt. Hier nimmt der Thriller so richtig an Fahr auf. Der Schluss ist dann wohl eher Geschmackssache. Die Spannung bleibt zwar weitestgehend erhalten, meiner Meinung nach ist aber die Auflösung um den mysteriösen Smaragd und den wundertätigen Papst Custos unglaubwürdig. Im Nachwort erklärt Jörg Kastner auch leider nur halbherzig, was an seiner Geschichte wahr und was seiner Fantasie entsprungen ist. Der Autor stützt sich auf verschiedene reale Orte und Tatsachen, die von jeher als geheimnisvoll und sagenumwoben gelten, welche ihm natürlich eine große Freiheit bieten seine Geschichte drumherum zu gestalten. Mit dem Vatikan hat Kastner ganz klar ins Schwarze getroffen, denn dieser „hütet Geheimnisse, die wir nicht ermessen“. Sehr interessant fand ich die geschichtlichen Hintergründe über die Fugger, die Nationalsozialisten und den Goldschmied Benvenuto Cellini, den es nach Kastners Beschreibungen weitestgehend tatsächlich so gegeben hat. Meistens ist es aber schwierig im Hinblick auf die historischen Tatsachen Realität und Fiktion auseinander zu halten.
Die Protagonisten lernt man leider nur sehr wenig kennen. Alexanders und Elenas Vergangenheiten sind zwar spannend und bieten für den Leser einige Überraschungen, doch man sich nur schwer ein Bild ihrer Charakter machen. Vor allem fand ich, dass alle Personen regelrecht gefühlskalt reagieren, wenn Menschen getötet werden.

In „Engelspapst“ beschäftigt sich der Autor auch mit dem Glauben. Vor allem zwei Stellen im Roman haben mich zum Nachdenken angeregt. Einmal was die Lehren Jesus‘ betrifft, die über die Jahrtausende verdreht wurden, vor allem was die Gleichheit vor Gott betrifft und die herrschende Hierarchie unter den Menschen. Außerdem stellt Kastner die These auf, „was hinter einer Religion steckt, erkennt man doch daran, wie sie mit den Menschen umgeht“.

„Engelspapst“ hat mir gut gefallen und war auch spannend zu lesen. Man fiebert mit Alexander und Elena zwar mit, aber ich konnte keine wirkliche Verbindung zu den Charakteren aufbauen. Es gefällt mir, wie Jörg Kastner aus verschiedenen Bausteinen seine ganz eigene Geschichte zusammensetzt, die am Ende jedoch zu gestellt und unglaubwürdig wirkt!

3,5 Sterne
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Kastner, Jörg: Engelspapst
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