Zafón, Carlos Ruiz: Der Schatten des Windes

Inhalt

Zitat :

Als der junge Daniel den geheimnisvollen "Friedhof der vergessenen Bücher" betritt, ahnt er nicht, dass sein Leben eine dramatische Wende nehmen wird. "Der Schatten des Windes", das Buch, das er für sich auswählen darf, wird ihn nicht mehr loslassen. Immer mehr taucht Daniel in die faszinierende Handlung des Romans ein, und auch sein eigenes Leben scheint sich den Gesetzen dieser Geschichte zu unterwerfen...

Quelle: Buchrücken

Ich habe mir das Buch gestern bei Amazon bestellt und hoffe, dass ich es morgen endlich in den Händen halten kann.
Ein Roman über Bücher, deren Inhaltsangabe mich richtig neugierig gemacht hat, zudem kommen noch die sehr sehr guten Bewertungen.
Ich bin gespannt!

Juhu juhu, heute ist das Buch bei mir angekommen, ich gebe ja zu, es ist kein dicker Schmöker, aber ich hätte es mir doch irgendwie dünner vorgestellt.
Bin gespannt, ich lese solche Bücher eigentlich ziemlich selten, um nicht fast "nie" zu sagen.
Aber wir werden ja sehen, wie mein Schlusswort dazu ausfällt. Ich freue mich jedenfalls rießig auf dieses Buch und hoffe noch morgen damit beginnen zu können!

Mal als kleinen Zwischenstand:

habe jetzt die ersten 50 Seiten gelesen und bin sowas von hin und weg von diesem Buch.
Die Sprache ist einfach nur zum Träumen, man verschwindet richtig in diesem Buch.
Klasse, hätte ich mir nicht gedacht.

Also ich weis das ich es mal gelesen hab kann mich ganz duster an ein paar einzelheiten erinnern glaub ich aber ich habs glaub ich nicht so prikelnd gefunden und ich kann mich partou nicht an den Schluß erinnern den kannst mir ja mal schreiben dann vielleicht erinnere mich dann wieder

Also mir hat das Buch super gut gefallen, es war diesen Monat das Highlight schlechthin.

Das Buch hat eigentlich 2 Handlungsstränge, die so miteinander verwoben sind, dass es manchmal ganz schön schwer fällt den Überblick zu behalten. Trotzdem ist das Ende ziemlich schlüssig und die Rätsel dieser Geschichte werden nach und nach aufgeklärt ... bei mir trat ein richtiger Aha-Efekt ein.

Die Charaktere waren mir alle sehr sympathisch, auch die "bösen".
Auch der Schreibstil war sehr schön und es fiel mir nicht schwer in die Geschichte einzutauchen und mich von den Worten fesseln zu lassen.


Für mich ist dieser Roman ein Meisterwerk!

Daniel Sempere ist zehn Jahre alt als ihn sein Vater das erste Mal zum "Friedhof der vergessenen Bücher" mitnimmt. Er ist überwältigt von diesem riesigen Labyrinth aus Büchern und zu seiner Freude darf er sich eines aussuchen und mit nach Hause nehmen. Daniel entscheidet sich für "Der Schatten des Windes" von einem gewissen Julián Carax, dessen Geschichte den Jungen so fasziniert und gefangen nimmt, dass er Nachforschungen nach dem Autor anstellt. Dies ist gar kein leichtes Unterfangen, denn das Leben Carax scheint ein einziges Geheimnis zu sein und ein mysteriöser Mann ist auf der Jagd nach den Büchern des Autors um sie alle zu vernichten. Wieso will jemand auch noch die letzten Erinnerungen an Julián Carax auslöschen? Dies spornt Daniel noch mehr an dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, dabei behilflich sind ihm sein Freund Fermín Romero de Torres, seine Liebe Beatriz und ein befreundeter Buchhändler namens Gustavo Barceló. Es stellen sich ihnen aber auch Widersacher in den Weg, die sogar vor Mord nicht zurück schrecken und Daniel muss feststellen, dass sein Leben, seit "Der Schatten des Windes" in seinem Besitz ist, eine dramatische Wende genommen hat und es über die Jahre immer mehr dem von Julián Carax gleicht.

Anfangs habe ich mich schwer getan in die Geschichte hinein zu kommen und wollte das Buch schon zur Seite legen, doch plötzlich, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, konnte ich "Der Schatten des Windes" nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte um den jungen Daniel und Julián Carax ist wirklich spannend zu lesen. Seit Daniel das Buch des Autors besitzt, ändert sich sein Leben schlagartig und nach und nach lüftet er die Geheimnisse um Carax. Was geschah damals mit seiner geliebten Penelopé Aldaya? Gegen wen führt Inspektor Fumero einen Rachefeldzug ohne Rücksicht auf unschuldige Menschen? Und wer steckt hinter dem Mann, der um jeden Preis Julián Carax' gesamte Werke vernichten will? Teilweise waren die Antworten zwar vorhersehbar, was den Lesespaß aber nicht mindert.

Sehr gut gefallen mir Zafóns facettenreiche Charaktere und deren Namen, die einem regelrecht auf der Zunge zergehen. Jede der Personen hat einen besonderen Hintergrund, den man im Verlauf des Romans erfährt und an dem sich die Handlungen der jeweiligen Person in der Gegenwart nachvollziehen lassen, z. B. Inspektor Fumero oder Nuria Montfort. Mein Lieblingscharakter ist definitiv Fermín Romero de Torres. Er ist witzig, kann ziemlich chaotisch sein, sein Laster sind schöne Frauen und er hat einen großen Sinn für Gerechtigkeit und Ehrlichkeit. Diese Mischung an Eigenschaften macht ihn einzigartig und liebenswert. Auch alle anderen Personen des Romans zeichnen sich durch gute und weniger gute Eigenschaften aus, aber irgendwo findet man immer einen Punkt, in dem man sich mit der Figur identifizieren kann, sogar bei den "bösen". Alle Handlungen und Reaktionen sind durchaus nachvollziehbar.

Doch nicht nur die Charaktere machen Carlos Ruiz Zafóns "Der Schatten des Windes" so einzigartig, sondern auch sein Erzähl- und Schreibstil. Der Roman wird in der Ich-Version von Daniel wiedergegeben, bis auf das Kapitel "Nuria Montfort: Bericht über Erscheinungen" in dem sie in Briefform ihre Geschichte erzählt. Von Anfang an schafft der Autor eine geradezu geheimnisvolle und düstere Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann. Stellenweise fand ich es sogar ziemlich gruselig. Erkennbar sind ebenfalls Zafóns Leidenschaft des Schreibens und seine Liebe zu Barcelona, die einen regelrecht mitreißen.

"Der Schatten des Windes" ist ein faszinierender Roman voller Leidenschaft, dichter Atmosphäre und einer spannenden Geschichte mit wunderbar gezeichneten Charakteren! In Zukunft eines meiner Lieblingsbücher!



Hier noch zwei meiner Lieblingszitate aus "Der Schatten des Windes":

Zitat :

Jedes einzelne Buch hat eine Seele. Die Seele dessen, der es geschrieben hat, und die Seele derer, die es gelesen und erlebt und von ihm geträumt haben. Jedesmal, wenn ein Buch in andere Hände gelangt, jedesmal, wenn jemand den Blick über die Seiten gleiten lässt, wächst sein Geist und wird stark.

(S. 10)

Zitat :

Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat.

(S. 250)

Das Vergnügen habe ich noch vor mir