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 Fleming, Sebastian: Die Kuppel des Himmels

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BeitragThema: Fleming, Sebastian: Die Kuppel des Himmels   Fleming, Sebastian: Die Kuppel des Himmels Icon_minitimeMi Nov 17, 2010 11:18 pm

Taschenbuch: 672 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe; Auflage: 1. (5. Juli 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3404164903
ISBN-13: 978-3404164905

Klappentext
Zitat :
Verhindert den Petersdom!
Räumt Michelangelo aus dem Weg!

Rom gleicht einem Hexenkessel. Kriegerische und luxusversessene Päpste beherrschen die heilige Stadt. Es ist die Zeit der Renaissance. Geld spielt keine Rolle.

Als der alte Petersdom zur Ruine wird, sieht Papst Julius II. seine Chance gekommen. Er beauftragt den triebhaft derben Donato Bramante, eine neue Basilika zu bauen. Gewaltiger als irgendeine je zuvor: das größte Gebäude des Abendlandes. Ein Symbol für die Allmacht der Kirche. Doch es gibt erbitterte Gegner, die den Bau verhindern wollen. Um jeden Preis. Ohne seine kluge geliebte, die Kurtisane Imperia, wäre Bramante verloren. Aber sie fordert von ihm ein großes Opfer.

Und dann ist da noch der große Rivale: der geniale Michelangelo, der einen völlig neuen Petersdom entwirft - mit einer Kuppel, so weit wie der Himmel. 1564 wird für ihn zum Jahr der Entscheidung. Er hat seine Feinde unterschätzt ...
Quelle: Buchrücken


Zuletzt von Ramones am Do Sep 06, 2012 8:56 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Fleming, Sebastian: Die Kuppel des Himmels   Fleming, Sebastian: Die Kuppel des Himmels Icon_minitimeDo Apr 28, 2011 9:01 pm

Das habe ich dieses Jahr auch schon gelesen. Und es hat mir anfangs einiges abverlangt, dabei zu bleiben, da es trotz flüssiger Sprache nicht ganz flüssig zu lesen ist. Es ist kein reines Buch zur Entspannung, da viele Charaktere und Nebenschauplätze darin vorkommen. Doch wer sich für Geschichte interessiert, wird hier gut bedient, zumal Fleming die eine oder andere eher unbekannte Begebenheit wiedergibt.

Alles in allem ein spannendes Buch, wenn man durchhält.
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BeitragThema: Re: Fleming, Sebastian: Die Kuppel des Himmels   Fleming, Sebastian: Die Kuppel des Himmels Icon_minitimeDo Apr 28, 2011 9:25 pm

Dieses Buch muss ich bald lesen! Als ich es vor ein paar Monaten zufällig entdeckte, musste ich es sofort haben, weil es mich einfach auf den ersten Blick angesprochen hat - Cover sowie Klappentext - aber dann kamen wieder andere Bücher dazwischen...
Deiner Beschreibung, Ati, entnehme ich, dass man wohl etwas konzentrierter lesen muss um nichts zu überlesen. Das sollte aber das kleinste Problem sein Wink
Wie ist es denn vom geschichtlichen Aspekt her? Hält sich der Autor an historische Begebenheiten?
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BeitragThema: Re: Fleming, Sebastian: Die Kuppel des Himmels   Fleming, Sebastian: Die Kuppel des Himmels Icon_minitimeDo Apr 28, 2011 11:36 pm

Vielleicht hilft dir ja meine ganze Rezi noch ein wenig mehr:

Sebastian Fleming ist, genau wie Nicholas Lessing, eines der Pseudonyme, unter denen der Autor Klaus-Rüdiger Mai seine Romane auf den Markt bringt. Er stammt aus Sachsen-Anhalt, studierte in Halle Germanistik, Geschichte und Philosophie. Er ging zum Theater und schaffte es unter dem als Kommissar Ehrlicher bekannten Peter Sodann zum Dramaturgen. Seine Veröffentlichungen reichen von Sachbüchern, wie etwa der Biografie von Michail Gorbatschow oder auch der von Papst Benedikt XVI. – beide aus dem Jahr 2005 auch zu historischen Romanen. Diese erscheinen als Abgrenzung zu seinen Sachbüchern unter einem der beiden Pseudonyme. 2009 kam sein erster diesbezüglicher Roman, der sich mit der Varusschlacht am Teutoburger Wald neun Jahre nach Beginn der christlichen Zeitrechnung beschäftigt, auf den Markt. Doch Mai ist nicht nur der Buchwelt ein Begriff. Er war als Autor und Produzent beim Fernsehen tätig. Von ihm stammt etwa die Idee der Kindersendung Schloss Einstein oder er machte beispielsweise auch eine 3teilige Dokumentation über die Zeit der Inquisition. 2005 kehrte er dem Fernsehen jedoch den Rücken und wandte sich ganz dem Schreiben zu. Der Autor verbindet dabei Dichtung und Wahrheit, flicht gut recherchierte Ergebnisse in seine Sachbücher und Romane ein.

Das Cover von Die Kuppel des Himmels gibt den ersten, recht genauen Hinweis, worum es im Buch geht. Es zeigt die Kuppel des Petersdoms und ein paar auffliegende Vögel, die genau wie der Name des Autors und der Titel des Buches glänzend und leicht erhaben gedruckt sind.

Fleming macht es einem anfangs etwas schwer, ihn ins Rom der Renaissance zu begleiten. Er lässt den Leser bereits in den ersten Kapiteln unzählige Figuren begegnen, ja führt quasi fast kaleidoskopartig ein. Alle sind an dem beteiligt, was seinen Lauf nimmt, weil der alte Petersdom zusehends verfällt und einer der damaligen Päpste, Julius II., den Auftrag für eine neue Basilika erteilt, in der er seine letzte Ruhe finden will. Diese Basilika soll gewaltiger werden, als alles, was jemals im Abendland erbaut wurde. Nicht nur, dass es im Rom des Abendländischen Schismas mit seiner geteilten Kirche und mehreren gewählten luxus- wie herrschsüchtigen Päpsten Gegner gibt, die den Bau um jeden Preis verhindern wollen. Der von Julius II. beauftragte Baumeister Bramante hat auch einen handwerklichen Konkurrenten, der ihm gefährlich werden kann: Michelangelo. Er ist jünger als Bramante und eigentlich nur Bildhauer, trotzdem fällt es schwer, ihn zu übersehen oder es wäre fatal, ihn zu unterschätzen. Sein Entwurf hat eine Kuppel, so weit wie der Himmel – womit der Buchtitel einen weiteren Hinweis liefert.

Wie gesagt, der Anfang ist etwas schwer, zieht sich und verwirrt. Doch wer durchhält, wird durchaus belohnt, denn die Geschichte gewinnt mit zunehmendem Verlauf. Der Autor versucht nicht zwingend, den über ein Jahrhundert währenden Dombau in seiner Geschichte in den Vordergrund zu stellen. Doch auch wenn die Geschehnisse um und mit Julius II., Bramante und Michelangelo den Großteil der Geschichte ausmachen (die es als Hauptakteure zu den vielen Nebenfiguren gibt, welche zusätzlich auf Nebenschauplätzen in Nebenhandlungen agieren) - sie sind nur Träger und Vermittler des roten Fadens zum eigentlichen Hauptcharakter: Der omnipräsenten Kuppel des neuen Petersdoms. Dies wird schon durch die in der Geschichte enthaltenen Zeitsprünge klar. Die Figuren hauchen dem an sich nicht lebendigen Bau nur so etwas wie Leben ein.

Das Handeln der trotz ihrer Vielfalt relativ klar gearbeiteten Figuren zeichnet ein gut nachvollziehbares Bild der damaligen Zeit. Intrigen, politischen Verwirr- und Ränkespiele, die Plünderung Roms, schemenhaften Geheimbünde, die Beschreibung des Handwerks und der mit dem Bau verbundenen Schwierigkeiten – alles trägt zu der atmosphärischen Dichte bei, die Fleming in seinem Roman webt. Die Seiten sind gefüllt mit vielen kleinen Handlungssträngen, die von ihm zu einem großen geflochten werden.

Alles in allem habe ich dem Buch vier Punkte von fünf Punkten gegeben.
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BeitragThema: Re: Fleming, Sebastian: Die Kuppel des Himmels   Fleming, Sebastian: Die Kuppel des Himmels Icon_minitimeDo Apr 28, 2011 11:57 pm

Hui, tolle Rezi!!! Ich bin beeindruckt und gleichzeitig überrascht! Bis jetzt dachte ich immer, Fleming und Lessing wären zwei verschiedene Personen, dabei dienen sie nur als Pseudonyme... Die Bücher von Nicholas Lessing hab ich auch vor einiger Zeit schon ins Auge gefasst und jetzt hast du mich in meinem Entschluss diese zu kaufen noch bestärkt Wink Aber erst werd ich noch "Die Kuppel des Himmels" lesen, da freu ich mich jetzt schon drauf Smile
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BeitragThema: Re: Fleming, Sebastian: Die Kuppel des Himmels   Fleming, Sebastian: Die Kuppel des Himmels Icon_minitimeDo Sep 06, 2012 8:52 am

Der Neubau des Petersdoms sollte das neue Wahrzeichen der Christenheit werden und aus Rom das Jerusalem machen. Mit diesen Gedanken beauftragt Papst Julius II. den Baumeister Donato Bramante. Eigentlich wollte er sich von Michelangelo Bounarotti nur ein Grabmal errichten lassen, doch aufgrund des baufälligen Zustands der alten Kirche überredet Bramante Julius zu einer Neuerrichtung beeindruckenden Ausmaßes. Damit will der Baumeister sich selbst ein Denkmal setzen und gleichzeitig Michelangelos Grabmal verhindern. Obwohl Bramante ihn als Künstler durchaus bewundert, sieht er in ihm Zeit seines Lebens als Kontrahenten und ewigen Feind. Michelangelo zieht sich nach Florenz zurück und wird später von Julius II. mit der Deckenbemalung der Sixtinischen Kapelle beauftragt. Bramante hingegen stößt immer wieder auf Gegner, die den Petersdom um jeden Preis verhindern wollen, aber er hat auch seine Verbündeten und die Gunst des Papstes auf seiner Seite. Bis zur Fertigstellung des Petersdoms überdauert es aber noch viele Jahre und die verschiedensten Baumeister und Architekten mit ihren ganz eigenen Visionen des Gotteshauses.

Neugierig gemacht auf "Die Kuppel des Himmels" haben mich vor allem die Themen vom Bau des Petersdoms und des berühmten Künstlers Michelangelo. Ich erwartete mir historisch gut recherchierte Tatsachen und viel Wissenswertes verpackt in eine spannende Geschichte. Meine Erwartungen wurden leider nicht alle erfüllt.

Das Hauptproblem des Romans sehe ich vor allem darin, dass sich die Handlungen über siebzig Jahre ziehen und sich der Autor nicht wirklich auf etwas Bestimmtes festlegt. Steht anfangs hauptsächlich Michelangelo im Mittelpunkt, handelt das Buch anschließend fast nur noch von Donato Bramante. In kleineren Textabschnitten erfährt man zwischendurch mit was sich der Künstler eben beschäftigt, doch erst nach dem Tod des Baumeisters rückt Michelangelo wieder mehr ins Zentrum des Geschehens - neben weiteren bekannten Architekten und Baumeistern.

Viele Kapitel enden relativ abrupt oder Erwähntes, das gerade Interesse weckt, wird nicht weiter ausgeführt. Oft liegen zwischen den Kapiteln auch mehrere Jahre oder es erfolgt eine Rückblende, wodurch der Lesefluss gehemmt wird und man sich so auch nie richtig auf die Geschichte einlassen kann. Überliest man die Jahreszahlen an den Kapitelanfängen ist man zunächst überrascht und begreift nicht, warum sich gerade dieses oder jenes ereignet bis man feststellt, dass es mit den vorherigen Ereignissen nichts mehr zu tun hat. Aber man erhält einen guten Einblick in die damalige Zeit, in politische Intrigen, Machenschaften um Geld, das Bauwesen, und die damit verbundenen Schwierigkeiten.

Ein Problem für mich waren diese unsäglich vielen Personen, die mal länger oder kürzer in Erscheinung treten. Man kann sich unmöglich all die Namen merken, die teilweise auch noch gleich sind oder sehr ähnlich klingen und das, was dann auch noch hinter dieser Person steckt. Deshalb habe ich mir immer wieder Namen notiert um hinterher nachzuprüfen, ob die jeweilige Person historisch belegt ist und ob ihr Leben und Wirken weitestgehend mit dem übereinstimmt, was Sebastian Fleming beschreibt. Und der Autor hat in dieser Hinsicht wirklich gute Arbeit geleistet! Nicht nur was die Hauptpersonen Bramante und Michelangelo betrifft - wobei ersterer im Roman im April verstirbt und nicht wie andere Quellen behaupten im März -, sondern auch weitere Künstler, wie Raffael da Urbino, Giuliano da Sangollo und Daniele da Volterra werden neben den zeitgenössischen Päpsten, der Dichterin Vittoria Colonna, dem Bankier Agostino Chigi und dem Biographen Giorgio Vasari zum Leben erweckt. Aber ich habe auch nur einmalig erwähnte Personen überprüft und so ist tatsächlich belegt, dass Hauptmann Göldli und Kommandant Kaspar Röist von der Schweizergarde Papst Clemens VIII. während des Sacco di Roma zur Flucht in die Engelsburg verhalfen. Da viele Details allerdings nur angeschnitten werden, werden interessierte Leser regelrecht zum Nachschlagen gezwungen. Ich habe dadurch viel Wissenswertes über einige der bekanntesten Künstler der Welt gelesen und weitere interessante Persönlichkeiten kennen gelernt.

Auch wenn mich "Die Kuppel des Himmels" aufgrund einiger Schwächen vom Aufbau und Schriftstellerischen her nicht hundertprozentig überzeugen konnte, sind die wirklich gut recherchierten historischen Fakten, die zu weiteren Nachforschungen anregen, ein Genuss für jeden Geschichts-Fan!

3,5 Sterne
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